Gitarren Crescendo im Lutherhaus
Singer Songwriter Dave Goodman begeistert mit Acoustic Set
In der bewährten Kooperation mit Ingo Lohr (Zoki Music) hatten wir in diesem Jahr mit dem gebürtigen Kanadier Dave Goodman einen Gitarristen und Singer Songwriter der Extraklasse aufgeboten, der sich an seinem Saiteninstrument als wahrer Virtuose entpuppte. Etwaige Bedenken, ob ein Solist allein den gut gefüllten Saal auch mitreißen könne, waren nach anfänglichem warm up daher schnell verflogen.
Goodman zeigte sich gute zwei Stunden als ein Sologitarrist mit einem ganz eigenen Stil, dessen teils fulminantes, teils lyrisches Spiel, feinfühliger Gesang und sympathische Ausstrahlung wiederholt enthusiastischer Begeisterung entfachen konnte.
Seine Lieder tragen nicht selten autobiografische Züge, in seiner facettenreichen Musik sind seine frühen Einflüsse ebenso präsent wie die tieferen Wurzeln der anglo-amerikanischen und irisch-keltischen Musik, wie der Musiker betonte. Neben etlichen Eigenkompositionen streute Goodman ein ums andere Mal auch Klassiker der Szene ein. So etwa von den Box Tops „The letter“ oder den Ohrwurm Procol Harums “A whiter shade of pale“ ein, denen Goodman jedoch immer auch seinen eigenen Stempel aufzudrücken verstand.
Überraschend eher sein Unterhaltungswert als Entertainer mit teils humorig verbalen Einlagen seiner Darbietungen und gelegentlichen Ausflügen samt Instrument ins Auditorium. Seine faszinierende Kombination von umwerfendem Gitarrenspiel, oftmals mittels Metallröhrchen als Slide, und emotional überzeugend dargebrachtem Gesang, sowie seinen zeitlosen Eigenkompositionen, haben ihn zu recht zu einem europaweit geschätzten Akustikkünstler gemacht.
Langanhaltender Beifall setzte im Lutherhaus verdientermaßen den Schlussakkord eines eindrucksvollen Konzerts.
Rolf Habben